Kein Mensch kann ohne seine Zustimmung glücklich sein (Mark Twain)

 

Ein zentrales Verständnis der Existenzanalyse verbirgt sich in dem Zitat von Mark Twain, der gesagt haben soll: "Kein Mensch kann ohne seine Zustimmung glücklich sein".

 

Dieses Zitat führt uns direkt in das Verständnis der existenziellen Verantwortung, die wir für uns und unser Leben übernehmen können. Zustimmung bedeutet auf die großen und kleinen Herausforderungen in unserem Leben zu antworten und diese Antwort auch zu verantworten. Denn unser Leben geschieht nicht einfach so, sondern es bedarf einer permanenten Auseinandersetzung mit uns und unserer Welt, wie groß oder klein sie auch sein mag.

 

 

Mit innerer Zustimmung und äußerer Abstimmung leben

 

Damit diese Zustimmung auch verantwortungsvoll gelingen kann, kommt auf uns die Aufgabe zu,

 

  • stimmige Antworten zu den Situationen und den
  • damit verbundenen Realitäten zu finden und
  • diesen Antworten einen der Situation angemessenen Ausdruck zu geben.

 

Die Chancen stehen gut, dass uns dann Wesentliches und Wichtiges im Leben näher kommt.

 

 

Die Wurzeln der Existenzanalyse

 

In den 1920 - 1930` Jahren gründete der Wiener Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl (1905-1997) die Existenzanalyse und Logotherapie. Er verstand seinen Ansatz primär als Gegenentwurf zur Psychoanalyse Freuds, denn für Frankl war der „Wille  zum Sinn“ die zentrale Motivationskraft des Menschen und nicht die von ihm zeitlebens kritisierte Reduktion des Menschen auf seine Triebe, welche innerhalb der Psychoanalyse sehr zentral sind.

 

Die Weiterentwicklung der Existenzanalyse

 

In den letzten 25 Jahren gab es innerhalb der Existenzanalyse richtungweisende Weiterentwicklungen, die maßgeblich auf den Wiener Arzt und Psychotherapeuten Alfried Längle zurückgehen. Charakteristisch für diesen erweiterten Ansatz ist es, den Menschen nicht nur in seinem Streben nach Sinn zu sehen, sondern ihn auch aus seinen konkreten Situationen und Umständen heraus zu verstehen, mit denen er in der Auseinandersetzung steht.

 

Diese Auseinandersetzung bildet in der Existenzanalyse den Boden auf dem

 

  • die Akzeptanz zu den Bedingungen,
  • die Zuwendung zu Werten,
  • die Achtung vor sich selbst und das
  • Einverständnis zum persönlichen und sinnvollen Handeln

 

angefragt, aufgezeigt, gefördert und erweitert wird, je nachdem ob wir eher coachend, beratend oder psychotherapeutisch arbeiten.

 

Die Existenzanalyse als zugelassenes beraterisch-psychotherapeutisches Verfahren

 

Die Existenzanalyse ist Österreich, Schweiz und anderen europäischen Ländern eine offiziell anerkannten Beratungs- und Psychotherapierichtung.

 

In Deutschland wird die Existenzanalyse zusammen mit der Gestalttherapie, der Transaktionsanalyse, der klientenzentrierten Gesprächsführung sowie den körperorientierten Verfahren zu den humanistischen Beratungs- und Psychotherapieverfahren gezählt. Die Arbeitsgemeinschaft humanistische Psychotherapie (AGHPT) setzt sich derzeit dafür ein, dass die humanistische Psychotherapie als Verfahren in Deutschland zur Anerkennung kommt.